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Wirtschaft

Ökonom Jakob Sturn: Arbeitslosengeld zu niedrig!

today8. April 2024

Hintergrund
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    Ökonom Jakob Sturn: Arbeitslosengeld zu niedrig! Jakob Sturn

 

  • Die Rufe nach einer Kürzung der Arbeitslosengelder werden wieder lauter.
  • Die ausbezahlte Nettoersatzrate ist hierzulande mit 55 Prozent angesetzt.
  • Das Momentum Institut hat nun berechnet, dass diese durch die hohe Inflation aktuell auf 51 Prozent gedrückt wird.

Die Situation ist komplex: Ist Arbeitslosigkeit an sich schon kein angenehmer Zustand, so wird die Lage gleich doppelt schwierig, wenn dann auch noch das Geld für die Erfüllung der eigenen Grundbedürfnisse fehlt. Aktuell ist das bei immer mehr Menschen der Fall. Denn das real ausbezahlte Arbeitslosengeld hinkt der Inflation hinterher. So zumindest eine Berechnung des Momentum Insituts: “Die Löhne von vor zwei Jahren sind deutlich geringer, als der aktuelle Lohn. Das Arbeitslosengeld wird aber eben anhand der alten, geringeren Löhne berechnet. Vergleicht man dann das Arbeitslosengeld mit dem letzten Nettogehalt, dann sind das eben keine 55 oder 54 Prozent mehr, sondern nicht einmal 51 Prozent”, erklärt Ökonom Jakob Sturn.

In der Folge würden Betroffene oft in eine Art Armutsspirale geraten. Damit verfehle das Arbeitslosengeld sein eigentliches Ziel, nämlich “die Existenzsicherung arbeitsloser Menschen”. Denn mit einem durchschnittlichen Arbeitslosengeld von nicht einmal 1.100 Euro pro Monat schütze dieses die Menschen “nicht ausreichend vor Armut”.

“Wir profitieren von diesem Investment in ein höheres Arbeitslosengeld”, Jakob Sturn

Umso wichtiger wäre für den Experten neben einer Aufwertung der für die Berechnung herangezogenen Löhne auch die Ermöglichung einer individuell angemessenen Jobsuche: “Wir sollten Betroffenen eher ein zwei Monate länger und höheres Arbeitslosengeld bezahlen, sodass sie genug Zeit haben, sich einen danach gut bezahlten Job zu suchen, denn sobald diese Person dann den besser entlohnten Job annimmt, profitiert ja die Allgemeinheit wieder davon, in Form von höheren Steuern und höheren Konsumausgaben. Kurzum: Wir profitieren von diesem Investment in ein höheres Arbeitslosengeld”, fasst Sturn zusammen.

Rechte Forderungen nach niedrigeren Arbeitslosengeldern scheinen somit zumindest fraglich.

Geschrieben von: Manuel Windholz


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